Die Sicherheitsanforderungen für eine CE-Kennzeichnung werden voraussichtlich ab Ende 2021 verschärft. Um Unfälle in Zukunft besser verhindern zu können, müssen Dreh- und Schiebetore noch strengere Sicherheitsanforderungen erfüllen. Was genau ist eine CE-Kennzeichnung? Und was bedeuten die Verstärkungen? Wir erklären alles in diesem Blog.
Sicherheitsanlagen, wie z.B. Dreh- und Schiebetore, sind große schwere Maschinen mit automatischen Bewegungselementen. Täglich passieren viele Fahrzeuge und Menschen diese Maschinen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass alle Sicherheitseinrichtungen den europäischen Sicherheitsanforderungen entsprechen und eine CE-Kennzeichnung haben.
Nachweislich sicheres Produkt
CE steht für Conformité Européenne, oder ‚in Übereinstimmung mit europäischen Richtlinien‘. Die CE-Kennzeichnung ist eine gesetzliche Anforderung für Produkte wie Dreh- und Schiebetore, die auf dem europäischen Markt verkauft werden. Mit einer CE-Kennzeichnung auf einem Produkt zeigen Sie als Hersteller, dass Sie alle wesentlichen europäischen Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltschutzanforderungen für Ihr Produkt erfüllen. Wenn Sie als Kunde ein Produkt mit CE-Kennzeichnung kaufen, können Sie daher davon ausgehen, dass Sie ein sicheres Produkt kaufen.
Beweislast bei Schadenersatzansprüchen
Die CE-Kennzeichnung ist eine Sicherheitserklärung. Sie dient daher auch als Beweismittel bei Schadenersatzansprüchen. Die Kennzeichnung sagt jedoch nichts über die Qualität der Anlage aus. Es gibt weitere Richtlinien für Hersteller zur Bestimmung der Qualität.
Die Anforderungen an die CE-Kennzeichnung für neue Sicherheitseinrichtungen werden immer strenger. Dies bedeutet übrigens nicht, dass bestehende Tore mit einer CE-Kennzeichnung plötzlich unsicher sind. Aber was genau bedeuten die Veränderungen? Dies sind die wichtigsten Verschärfungen, die bald gelten werden:
1. Personen befinden sich auf / an einem motorisierten Schiebetor
Sobald sich Personen auf einem automatisierten Tor befinden, ist dies eine neu erwähnte Gefahr nach der strengeren Norm. Ein Tor muss erkennen können, dass sich eine Person auf dem beweglichen Teil befindet. In diesem Fall muss das Tor rechtzeitig anhalten oder rückwärts fahren, um Personen zu schützen. Dies geschieht bereits, aber die Regeln dafür werden noch strenger.
2. Zusätzliche Fotozelle für ein angetriebenes Schiebetor
Tore enthalten viele Erkennungssysteme, wie z.B. Sicherheitsleisten. Dabei handelt es sich um einen Gummistreifen, der beim Drücken ein Signal abgibt, woraufhin das Tor anhält und rückwärts fährt. Darüber hinaus verfügt ein Tor über eine Fotozelle, einen Sensor, der Personen oder Gegenstände erkennt. Eine zusätzliche Fotozelle – zusätzlich zur bestehenden Fotozelle – soll die Erkennung von Personen oder Gegenständen noch genauer machen.
3. Zulässige Kräfte an der Hinter- und Vorderseite eines angetriebenen Schiebetors
Die bestehende Norm weist bereits darauf hin, dass das Tor beim Schließen keine übermäßige Kraft ausüben darf. Dies gilt für die sogenannte Front. Wenn sich eine Tür öffnet, gleitet der bewegliche Teil der Tür nach hinten. Die neue Norm besagt, dass auch die zulässigen Kräfte am Heck begrenzt werden müssen.
4. Sicherheitsabstand zwischen einer Umzäunung und einem angetriebenen Schiebetor
Gibt es einen angrenzenden Zaun in der Nähe des beweglichen Teils des Tores? Dann sollte der Abstand dazwischen ein Sicherheitsabstand sein, damit niemand mit einem Bein oder Arm stecken bleiben kann. Die genauen Abstände hängen von der Feinheit der angrenzenden Umzäunung ab. Je größer die Maschen im Zaun sind, desto größer muss der Abstand zwischen dem Tor und dem Zaun sein.
5. Fallschutz für Flügeltore
Drehtore sind oft kolossal. Wenn ein schweres Drehtor umfällt, können die Folgen schwerwiegend sein. Deshalb besagt die neue Norm, dass beim Versagen oder Bruch eines Scharniers eines solchen Tores der Flügel niemals umfallen darf. Ein Hersteller muss daher eine zusätzliche Sicherheitsvorrichtung an einem Drehtor anbringen.
6. Zusätzliche Fotozelle für ein angetriebenes Drehtor
Die bestehende Norm besagt, dass ein elektrisch angetriebenes Drehtor über eine Fotozelle verfügen muss, die Personen oder Objekte beim Schließen des Tores erkennt. In der neuen Norm müssen Drehtore auch eine Fotozelle haben, die beim Öffnen des Tores ihre Arbeit verrichtet.
Diese zusätzlichen Sicherheitsanforderungen mit dem aktualisierten und angepassten Standard beziehen auf Neu-Installationen von Toren.
Für Sie als Facility Manager, Betreiber oder Torbesitzer sind dies die wichtigsten Punkte, die Sie wissen müssen: